Gestaltung der Innenstadt

Die zunehmende Verödung der Innenstädte ist seit Jahren bei den Verantwortlichen von Städten und Kommunen ein wichtiges Thema. Bürger und insbesondere ansässige Unternehmen weisen auf das Problemfeld der oftmals kundenunfreundlichen Innenstadtgestaltung hin, die dazu beigetragen hat, dass Besucher aus den Innenstädten fernbleiben, bzw. die Verweildauer weiterhin abnimmt.

Gestalterisch besonders problematische Bereiche bzw. besonders wichtige Bereiche müssen mit hoher Priorität bearbeitet werden. Dies betrifft insbesondere die zentrale Einkaufsstrasse als Visitenkarte der Stadt.

Es braucht einer attraktiven Gestaltung des städtischen Raumes in Verbindung mit moderaten Ladenmieten in der neue Einzelhandelsgeschäfte eine Startchance bekommen, die dann nachrücken können und hierdurch eine lebendige, vielfältige Einkaufsinnenstadt weiterhin ermöglichen.

In Zusammenarbeit mit den kommunalen Entscheidungsträgern, dem innerstädtischen Handel und Gewerbe, sowie Anliegern und Hauseigentümern muss konsensorientiert, ein umfassendes Innenstadtentwicklungskonzept aufgestellt werden, in dem eine städtebauliche Analyse erarbeitet und allgemeine Entwicklungsperspektiven skizziert werden.

Es geht darum, die Position als Einzelhandelsstandort zu sichern und auszubauen und seine Attraktivität weiter zu steigern. Dazu müssen gemeinsame Strategien entworfen und entsprechende Maßnahmen durchgeführt werden.Im engen Austausch mit allen Beteiligten aus Handel, Stadt und Kommunalpolitik sollen Synergieeffekte geschaffen werden, die vom Einzelhandel ausgehen und die der gesamten Stadt zu gute kommen. Gemeinsam ist an einer stetigen Angebotsverbesserung und der Attraktivitätssteigerung des gesamtstädtischen Einzelhandelsangebots zu arbeiten.

Wichtig hierbei ist unter dem Arbeitstitel  "Facelifting für die Innenstadt" die Grundlage zur Aufstellung des Gestaltungskonzept für den öffentlichen Raum und der Innenstadt.

Es geht um die Aspekte der Stadtentwicklung sowie der Funktionalität und Attraktivität der Innenstadt als Standort für Einkaufen, Dienstleistungen, Kultur, Wohnen etc., um daraus mögliche Strategien und Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt zu entwickeln.

Und es geht darum, das Bewusstsein für die gesellschaftliche Bedeutung der Innenstadt zu sensibilisieren, Projekte, Maßnahmen und Strategien anzuregen, die im Rahmen eines kommunalen Gesamtkonzeptes zur Stabilisierung zentralörtlicher Funktionen beitragen, durch gelungene Beispiele Anstöße zu qualitätvollen Stadtsanierungsmaßnahmen zu geben, kommunale, interkommunale und private Zusammenarbeit zu aktivieren sowie die Bürger zur engagierten Mitgestaltung am Entwicklungsprozess zu motivieren.

Business Improvement Districts (BIDs)

Das in Nordamerika und Großbritannien praktizierte Modell der so genannten Business-Improvement-Districts (BIDs) bietet als neue Form der Zusammenarbeit auch in Deutschland neue Möglichkeiten für den innerstädtischen Einzelhandel. Da die Investitions- und Handlungsfähigkeit der Städte und Gemeinden oft drastisch beschränkt ist, muss die Eigeninitiative der Gewerbetreibenden und öffentlich-privaten Partnerschaften stärker denn je gefragt sein. Gerade der städtische Einzelhandel kann nicht auf die Wiederkehr besserer Zeiten warten, in denen die Kommunen ihre Aufgaben wieder vollständig wahrnehmen.

BID´s als moderne Standortgemeinschaften, die auf der Eigeninitiative von Geschäftsleuten und Immobilienbesitzern basieren, sind gut geeignet, um den Standort Innenstadt langfristig zu verbessern. Die Bekämpfung der Leerstandsproblematik, die Entwicklung eines ausgewogenen Branchenmix oder die Schaffung eines attraktiven Umfeldes stehen dabei im Vordergrund. Finanziert werden die Maßnahmen - und dies sei der entscheidende Unterschied zu bestehenden Kooperationsformen - über eine Abgabe, die die ansässigen Grundeigentümer zahlen.

Ausschlaggebend sind das Engagement und die Kooperation der Betroffenen. Alle wirtschaftlichen Profiteure von Standortstärkenden Maßnahmen werden eingebunden. Trittbrettfahrer haben keine Chance mehr.

Das Engagement von Gewerbetreibenden und Eigentümern und ihre Bereitschaft in die Qualität ihrer Geschäftslage zu investieren, darf aber die Kommunen nicht dazu verführen, eigene Finanzmittel weiter zu reduzieren. Die Zusammenarbeit von Handel und Immobilienwirtschaft im Rahmen von BID-Projekten entlässt die Kommune keinesfalls aus ihrer Verantwortung für den Wirtschaftsstandort Stadt.