Wirtschaftlichkeitsvorteile bei PPP-Modellen

Hier spielt eine Reihe von Faktoren zusammen. Erst die Synergieeffekte aus den verschiedenen Aspekten führen dazu, dass PPP in vielen Fällen die wirtschaftlichere Variante ist. Ein Kernaspekt ist sicher die Bewertung und Verteilung der Projektrisiken nach Risikokompetenz zwischen privatem und öffentlichem Partner. Im Gegensatz zur herkömmlichen Projektumsetzung werden bei PPP die Risiken benannt und bewertet. Das sorgt zum einen für ein hohes Maß an Transparenz und zum anderen können dadurch gezielt Risiken auf die beiden Partner verteilt und dadurch Kosten gespart werden. Außerdem können für die Kommune Kosteneinsparungen durch Ausschreibung eines Gesamtleistungspakets entstehen.

Ein wesentlicher Vorteil liegt in der ganzheitlichen Planung des Projekts. Die Verantwortlichkeit für alle Phasen der Umsetzung des Projektes liegt grundsätzlich in einer Hand. Der Privatanbieter wird beispielsweise nicht nur mit dem Bau, sondern auch mit dem anschließenden Betrieb und der Instandhaltung einer Immobilie beauftragt. Folglich liegt es im eigenen Interesse des Privaten, die Kosten des Projekts während der Betriebszeit so niedrig wie möglich zu halten - z.B. durch den Einsatz qualitativ hochwertiger Materialien in der Bauphase. Hiervon profitieren beide Seiten: Der Privatanbieter optimiert seine Kosten und damit seinen Gewinn und hat durch die lange Laufzeit konjunkturunabhängige Einnahmen, die Kommune profitiert ebenfalls von der effizienten Planung durch geringere Abschlagszahlungen. Außerdem ist die Sicherung der Werterhaltung der Immobilie langfristig gewährleistet. 

Weitere Vorteile können sich durch Zeit- und Kostenersparnis in der Bauphase ergeben: In Großbritannien entstehen laut Berechnungen des Britischen Rechnungshofs (National Audit Office) durch öffentliche Investitionen in Form von PPP-Modellen durchschnittlich 70 % weniger Preisüberschreitungen und 66 % weniger Bauzeitverzögerungen.

Ein letzter und bedeutsamer positiver Aspekt ist der Ideen- und Kostenwettbewerb auf Seiten der Bieter im Rahmen des Verhandlungsverfahrens, der zu besseren bzw. innovativeren Gesamtlösungen führen kann.

Die Vorteile des Lebenszyklusansatzes

Durch die konzeptionelle Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus einer öffentlichen Immobilie im Rahmen eines PPP-Projekts werden alle anfallenden Kosten (z.B. auch  Betriebs-, Erhaltungs-, Instandsetzungskosten) bereits in der Planungsphase transparent gemacht.

Hierzu gehören insbesondere:

  • Instandhaltungs- und Bauunterhaltungskosten

  • Reinigungskosten

  • Wasser- und Energiekosten

  • Kosten für das Gebäudemanagement

  • Pförtner- und/oder Sicherheitsdienst

  • evtl. Catering (z.B. bei Schulkantinen)

Die Erfassung von Folgekosten einer Investition bereits im Entscheidungszeitpunkt ermöglicht der öffentlichen Hand die bessere wirtschaftliche Steuerung künftiger Lebenszykluskosten durch Vereinbarung von Preisen, Standards und Verantwortlichkeiten in langfristigen Verträgen.